Die (dunkle Magie) in „Wächter der Morgenröte"


In „Die Kinder der Morgenröte“ findet man kein klar definiertes Magiesystem. Es gibt weder Zauberstäbe, noch Magie im erlernbaren Sinne. Stattdessen gibt es die geheimnisumwitterten Pole von Gut und Böse, von Licht und Dunkelheit – und jene Kräfte, 

die zwischen diesen beiden Seiten des Großen Ganzen stehen.
Die Deva, als die Wächter der Morgenröte, stehen mit Eos im Bunde – der Schöpfergöttin des Lebens.
Die Bürde, die unsere Helden tragen, wiegt schwer, seit der dunkle Gott Erebos aus dem Abyss aufgestiegen ist, 

um die Welt in Dunkelheit zu tauchen. Nachdem es ihm gelungen ist, Missgunst zwischen den Völkern Ascans zu säen, hat ein verheerender Krieg den ganzen Kontinent verwüstet. Geblieben ist nur der Blutmond, der über einem immerwährend dunklen Himmel steht und das Königreich mit seinem roten Licht berührt.
Die geheimnisvollen Laren hingegen, fühlen sich jener uralten Magie verbunden, die ihren Ursprung im Wisperwald hat. Und sie schmieden ihre eigenen Pläne.
Doch welche mögen das wohl sein?
Wenn dich das interessiert, bleib unbedingt am Ball. Denn in meinem kommenden Romanprojekt, „Das Flüstern des roten Mondes“, wirst du erfahrewer die Laren sind...und was für einen verheerenden Einfluss das rote Lied auf Azraels zukünftige Entscheidungen hat







Über die Leiden meiner Figuren

"Vom Guten in euch kann ich sprechen, aber nicht vom Bösen.
Denn was ist das Böse anderes als das Gute, von seinem eigenen Durst und Hunger gequält?"
Khalil Gibran


Darkfantasy ist kein Ponnyhof, da sind wir uns einig oder? Und die Welt von Wächter der Morgenröte ist kein Ort, an dem ich einen Erholungsurlaub buchen würde – wobei der wispernde Wald schon einen gewissen Reiz hätte,


Allein der Umstand, dass in Ascan die lange Nacht herrscht und somit kein einziger Sonnenstrahl mehr die Erde berührt, bedeutet für alle Beteiligten eine echte Qual.
Dazu der Krieg zwischen Menschen und Deva, der nur Verlierer hinterlassen hat.
Neben dem dystopischen Setting bereitet es mir aber auch eine überaus große Freude, Azrael in ein Martyrium nach dem anderen zu treiben. Wir wachsen schließlich an unseren Erfahrungen, oder? Und wenn sie uns nicht wachsen lassen, werden sie uns unweigerlich trotzdem verändern. 


Nichts bleibt ohne Konsequenzen. Das gilt für Azrael, aber auch für die vielen anderen Figuren, die sich in diesem Universum tummeln.
Manche dieser Torturen ergeben sich durch die Handlung selbst. Sie verselbstständigen sich und ich muss sie nur noch wie reife Früchte von den Bäumen meiner eigenen Emotionen pflücken, die mich beim Schreiben immer begleiten. Wenn ich eine Figur sterben lasse, und ja, es WIRD Tote geben, dann bereitet mir das selbst innere Schmerzen.
Gewalt ist in meinen Geschichten trotzdem kein Selbstzweck, sondern immer Ausdruck der Leiden, die Figuren durchleben - physisch wie psychisch. Das gilt für für Helden wie Bösewichte, Haupt und Nebenfiguren.

Anbei eine Auflistungen von Qualen, die Figuren in Wächter der Morgenröte erleiden:

Folter, Verstümmelungen
- Verfolgung und Vertreibung
- Unerfüllte Liebe
- Schuldgefühle
- Zukunftsängste
- Verlust von Angehörigen, Freunden
- Das Wissen um die eigene Endlichkeit


Welche dieser Motive interessieren euch persönlich?
Wo könnt ihr besonders mit Figuren mitfühlen?  




Über Bösewichte

"Das Böse entsteht immer dort, wo die Liebe nicht mehr ausreicht."

Heinrich Heine


Heute geht es um Bösewichte. Die richtig fiesen Jungs – von Dorian Grey über Lord Voldemord bis Sauron lehren sie uns alle gehörig das fürchten. Sie sind unberechenbar, gnadenlos und lassen meistens nicht mit sich reden.

Oftmals scheint es in Geschichten aus Film und Literatur nicht möglich, die Brücke zwischen den Protagonisten und Antagonisten zu schlagen. Die Konflikte sind zu tiefgreifend, die Ziele zu unterschiedlich. Und wer will schon einen faulen Kompromiss mit einem Schurken eingehen?


Wikipedia definiert „Das Böse“ als den „Inbegriff des moralisch Falschen.“ und unter anderem als „gelegentlich auch als mythologische, das Weltgeschehen beeinflussende Grundkraft, die zum Guten in einem dualistischen oder antagonistischem Verhältnis steht…“. Das klingt jetzt auf den ersten Blick theoretisch und plakativ. Was ist schon das Gute? Und wer definiert das? Gut okay, so tiefgreifend philosophisch wollen wir es heute nicht halten.
Aber was genau lässt Charaktere bewusst moralisch falsche Entscheidungen treffen?
Innere (fehlgeleitete) Motive sind ein zentraler Aspekt, die Schurken zu Schurken machen. Ihre Authentizität lässt sie uns großartig finden oder furchtbar banal. Es ist wie im echten Leben und doch ganz anders.


Gebrochene Biographien, falsche Vorbilder, mangelnde oder völlig fehlende Empathie gegenüber anderen – eine kleine Sammlung von Gründen, weshalb Antagonisten gar nicht anders können, als rücksichtslos ihre Ziele zu verfolgen. Sie stehen diametral zu den Werten, die wir als Gut und richtig erachten und sie lassen sich auch nicht gewaltfrei davon abbringen, diese durchzusetzen – man reiche mir ein Laserschwert! Natürlich liegt der Wert solcher Konflikte auch darin, unsere Helden mit den größtmöglichen Ängsten und moralischen Krisen zu konfrontieren. Nur wenn sie tief fallen, können wir mitfiebern und uns wirklich mit ihnen identifizieren.
Andererseits leiden wir manchmal auch mit einem „guten Schurken mit“, wenn wir seine Backstory kennen. Wer hat sich nicht schon einmal gewünscht, dass Frodo und Gollum am Ende Herr der Ringe Seite an Seite dem Sonnenuntergang entgegen reiten?


Manchmal reizt uns an den fiesen Jungs auch der Mythos dessen, was wir nicht wissen. Können wir sicher sein, dass Sauron nicht als kleiner Junge beim Schaukeln gegen eine Mauer geknallt ist? Dass dieser tragische Unfall ein Hirnareal so sehr beschädigt hat, dass er im Anschluss kein Verständnis mehr für die Hobbits und ihr spießiges Leben im Auenland aufbringen konnte? Hätte eine rechtzeitige therapeutische Intervention vielleicht doch verhindert, dass der Imperator die Galaxis unterjocht?


Unterschiedliche Motive sind es übrigens auch, die in „Wächter der Morgenröte“ die verschiedensten Bösewichte antreiben.
Nero ist von Geburt an nicht mit einem Mindestmaß an Empathie gesegnet worden, was seine Gleichgültigkeit gegenüber den Deva zu einem Problem macht, dass für die Figur selbst gar keines ist. Allein die eigenen Bedürfnisse stehen im Vordergrund und als einziger Sohn eines Königspaares legitimieren sie seinen Anspruch, diese mit allen Mitteln durchzusetzen.
Der Dunkle Gott Erebos hingegen ist unsterblich. Die Nöte und Leiden eines endlichen Wesens sind ihm von Natur aus fremd.
Für Azrael hingegen ist noch völlig offen, ob er den Weg des Guten oder des Bösen einschlägt. Er ist von Sehnsüchten und Dämonen getrieben, von Vergangenem und Gegenwärtigem. Ob er die Kraft hat, sich der Dunkelheit entgegen zu stellen oder ob sie ihn am Ende verschlingt, wie so viele andere gefallene Helden vor ihm, wird die Zukunft zeigen.



Über die Morgenröte- Reihe und die Kraft, Träume zu bewegen 

„Im jedem Anfang liegt die Ewigkeit
Hugo von Hofmannsthal (1874 -1929)“


In letzter Zeit wurde ich immer wieder  darauf angesprochen, wie ich auf die Idee gekommen bin, ein Buch zu schreiben.  Die Frage ist natürlich berechtigt. Vor allem wenn man, wie in meinem Fall, eigentlich eher introvertiert mit solchen Dingen ist. Meine Antwort auf diese Frage lautet häufig in etwa so:  „Das war schon immer mein Traum“ oder „Schreiben ist meine große Leidenschaft“. Das stimmt natürlich auch. Aber es ist auch nur ein Teil der Wahrheit. Den nur um des Schreibens Willen  ist „Wächter der Morgenröte“ nicht entstanden.


Jede Idee hat einen Anfang. Das kann ein bloßer Gedanke sein, ein persönliches Erlebnis vielleicht - oder ein Gefühl.  Bei mir war es wahrscheinlich letzteres. Diese Art von romantischer Melancholie, die bis heute etwas sehr Kreatives in mir zum Schwingen bringt. All diese vielschichtigen Splitter, die Tagträumen bisweilen innewohnen und die seltsamerweise die eigene Fantasie lebendig werden lassen.


Am Anfang war ein Gedanke - dieses eine immer wiederkehrende Bild. Ich sah Azrael, auf der Spitze eines gigantischen Turmes stehen, umgeben von Dunkelheit und regenschweren Wolken. Ich wusste nichts über ihn, er war mir fremd. Dieser gefallene Engel, der nichts Heldenhaftes an sich hatte, der mehr ein Antagonist war, als  ein strahlender Held.
Irgendwann beschloss ich, um das Bild dieser einsamen und doch so leidenschaftlichen Figur ein paar Zeilen zu weben. Das dystopische Setting, die Figuren mit ihren persönlichen Schicksalen, allen voran Azraels Suche nach seiner Schwester, waren sehr schnell Kern der Handlung. Der erste Entwurf der Geschichte war dann aber  noch recht unbeholfen. Plotten will schließlich gelernt sein, schreiben will schließlich gelernt sein.
So reihte sich zunächst Kapitel an Kapitel, ohne dass es einen wirklich durchdachten Plot gab. Aber je länger ich über diese Geschichte nachdachte, umso mehr erschufen meine Tagträume neue Orte und Charaktere. Die Motive hinter der Geschichte sind mir im Laufe der Zeit erst nach und nach klar geworden. Sie wuchsen mit meinen Gedanken, mit meinen Erkenntnissen über die Welt wie ich sie wahrnehmen und das Leben. Sie reiften mit meinen persönlichen Krisen und Erfolgen. Manche Entscheidungen, die Azrael und seine Gefährten im Laufe der Handlung treffen, stammen von ihnen selbst. Und ja, ich bin fest davon überzeugt, dass unsere erdachten Figuren Eigendynamiken entwickeln können, die wir ohne ihre Hilfe nicht bewerkstelligt hätten. Aber das ist vielleicht mal ein eigener Beitrag wert.


Über diese vielen Irrwege hinweg überarbeitete ich im Laufe der Jahre „Wächter der Morgenröte“ unzählige Male. Und jedes Mal halfen mir kreative Einflüsse aus Kunst, Kino und Literatur meine Arbeit und meinen Stil Stück für Stück zu verfeinern. Dass ich eine große Leidenschaft für Geschichte, insbesondere das alte Rom und griechische Mythologie habe, haben  den Morgenröte - Zyklus maßgeblich beeinflusst. Auch sehr tagesaktuelle Gesellschaftsthemen wie Krieg, Umweltzerstörung und die Tatsache dass sich die Menschheit an ihrer Ignoranz  selbst zugrunde richtet, finden sich in meiner Geschichte wieder.


Aber der tote Punkt war irgendwann trotzdem erreicht. Ich konnte die Geschichte nicht mehr aus eigener Kraft auf die nächste Ebene bringen, ohne sie völlig überzuambitionieren. Ich war aber auch schon zu weit gekommen, um sie aufzugeben. Wenn du fast eine Dekade an einem Projekt arbeitest, willst du es nicht ungelesen in einer Schublade verschwinden lassen, oder?
An einem tristen Septembernachmittag des Jahres 2021 kam es schließlich zu einem Schlüsselmoment. Und Schlüssel ist in diesem Fall das richtige Wort, denn mir wurde mehr oder weniger ein Schlüssel in die Hand gegeben. Ich wollte gerade die nächste Runde „überarbeite dein Manuskript“ beginnen. Meine Freundin bemerkte in ihrer Achtsamkeit sofort, was ich vorhatte. Sie sah mich an und fragte mich ganz unverblümt: „Willst du die nächsten 100 Jahre dieses Manuskript bearbeiten oder veröffentlichst du jetzt endlich mal?“
Ich bin wirklich selten sprachlos. Aber diese Frage brachte mein Dilemma so präzise auf den Punkt, dass ich gar keine andere Wahl hatte, als mir diese Frage selbst zu beantworten. Und für was ich bis dato beinahe zehn Jahre gebraucht hatte, war binnen der nächsten 24 Stunden entschieden.


So spielt das Leben, Manchmal braucht es vielleicht diesen einen entscheidenden Impuls, um sich selbst zu bewegen - und diesen einen Traum, der einem wirklich wichtig ist.




Der Grund, warum ich mich für Selfpublishing entchieden habe

"Im Nebel der Ungewißheit aber muß wenigstens eins gewiß sein – der eigene Entschluß.".

Helmuth von Moltke  (1800 - 1891)



 Im September 2021 habe ich die Entscheidung getroffen, meinen Roman zu veröffentlichen. Ich bin sehr glücklich, diesen Weg eingeschlagen zu haben. Einhergehend mit dieser Entscheidung, musste ich mir seinerzeit aber Gedanken über das WIE machen. Gehe ich zu einem Verlag oder versuche ich es auf eigene Faust?


Dass es schwierig ist, in einem Verlag unterzukommen, ist bekannt
Für Neuautoren ohne eine wirklich vorzeigbare Vita gilt das sicher noch mehr. Und das war für mich schon der springende Punkt, weshalb ich mich von Anfang an auf Selfpublishing konzentriert habe.


Abgesehen von meinem Manuskript hatte ich nichts Belastbares vorzuzeigen, das mich für einen Verlag interessant macht.
Ich habe bisher keine literarische Fußabdrücke hinterlassen, nicht an Schreibwettbewerben teilgenommen oder etwas in dieser Richtung studiert. Meine berufliche Qualifikation als Heilerziehungspfleger gibt auch nicht unbedingt einen Hinweis darauf, dass ich mein Handwerk verstehe. Frei nach dem Motto: „Ich lese gerne, ich schreibe gerne. Das war´s.“


So viel zu meinen rationalen Abwägungen. Mein ganz persönlicher Grund war aber ein anderer. Ich wollte mir das Frusterlebnis einer Absage, gleich zu Beginn meiner Autorenkarriere, nicht wie einen schweren Rucksack auf den Rücken packen.
Neben diesen, nennen wir sie mal Minusaspekten, bringt Selfpublishing eine ganze Menge Vorteile mit sich.
- Du bist dein eigener Herr
- Du definierst deine eigenen Abgabefristen
- Du organisierst alles selbst, hast also die volle Kontrolle
- Du entscheidest, welche Figuren und Handlungsstränge aus dem Manuskript fliegen
- Du kannst dir aussuchen, mit welchen Experten du zusammenarbeiten willst und mit welchen nicht.


Nun mal die Gegenfrage - würde ich diese gewonnene Unabhängigkeit aufgeben, wenn sich morgen eine Verlagstür öffnen würde? Wer weiß. Man sollte schließlich niemals nie sagen. Und Wege öffnen sich beim Gehen, stimmts?



Der fliegende Teppich in das Reich der Morgenröte

"You show me the way. You show me that everything I ever need in my whole Life. Lies there inside of me"

Aus dem Song "Show me the way" von Elis


Wer mich schon länger kennt weiß, dass ich ein großer Nightwish- Fan bin. Es gibt neben Epica keine Band, die ich häufiger auf Livekonzerten gesehen habe. Und es gibt vermutlich kein Lied, das ich häufiger gehört habe als Ever Dream. Es hört sich einfach nicht kaputt. Dazu kommt, dass dieser Song etwas Besonderes transportiert. Etwas, das in mir eine sehr emotionale Saite zum Schwingen bringt – jedes Mal aufs Neue. Das ist für mich Magie - der Schlüssel zur Inspiration.


Ich liebe einfach Musik, vor allem Balladen, die schwermütig und melancholisch ist.
Neben Nightwish gibt es aber noch andere Bands, denen ich mich musikalisch sehr verbunden fühle: Elis (ein absoluter Geheimtipp) und Epica sind die anderen beiden.


Manche Liedtexte haben mich tatsächlich auch schon direkt inspiriert. Vielleicht findet der ein oder andere in meinem kommenden Roman Wormwood von Tristana wieder?
In meinen Playlisten finden sich aber auch viele andere Genres. Klassische Musik, vor allem alles, was mit Cellos zu tun hat sowie bekannte und weniger bekannte Filmsoundtracks.


Anbei noch ein kleiner Auszug aus meiner ganz persönlichen Liste, die ich während dem Schreiben höre, und die mir hilft, eine stimmungsvolle Atmosphäre zu schaffen. Nennen wir sie einfach „den fliegenden Teppich in das Reich der Morgenröte.“
- Ramin Djawadi: - The Night King
- Emil Tabakov: Requiem
- Sirenia: seven sirens and a silver tear
- Apocalyptica: somewhere around nothing
- Nightwish: Shoemaker
- Peter Gundry: Goëtia



Wie wir an den eigenen Erfolgen wachsen können

„Der Weg zum Erfolg führt bergauf. Versucht deshalb nicht, Geschwindigkeitsrekorde aufzustellen.“
Arthur Phelps (1893 - 1933)

Vor dem Schreiben dieses Beitrags habe ich mir erlaubt, in eine allseits bekannte Suchmaschine das Wort Erfolg einzugeben. Wenig verwunderlich, man wird allein von Wikipedia regelrecht von Definitionen erschlagen. Hier werden die Arten von Erfolg unter anderem in verschiedene Kategorien unterteilt. Anbei ein kleiner Auszug: Erfolgsmaßstäbe, Psychologie, Sport, Strafrecht, Erfolg in Buchhandel, Musik oder Theater.


Halt Stopp! Erfolg in Buchhandel? Da wären wir doch richtig oder? Ich zitiere mal: „Erfolg ist in Buchhandel, Musik oder Theaterauch dadurch messbar, dass von Büchern mehrere Auflagen gedruckt werden und sie in Bestsellerlisten erscheinen, Musikstücke in Hitparaden auftauchen (und dort zum Nummer-eins-Hit werden) oder ausverkaufte Aufführungen in Oper oder Theater mit heftigem Applaus quittiert werden.“

Bin ich als Autor demnach erst dann erfolgreich, wenn mein Roman am Brodway aufgeführt wird oder ich unter frenetischem Applaus den Pulitzer-Preis in die Höhe stemmen darf? Dann werde ich wohl wie Nietzsche, Oscar Wilde und Co. enden, die Zeit ihres Lebens keine „messbaren“ Erfolge feiern durften.


Also lasst uns doch stattdessen die Perspektive wechseln. Als Sportler habe ichgelernt, mir Ziele in kleinen Schritten zu setzen. Warum? Heißt es nicht immer „Think Big?“

Das kann und darf man auch tun, meiner Meinung nach aber immer mit einer gesunden Portion Realismus. Wenn ich mir vornehme, morgen 10 Kilometer zu laufen, wird es erfahrungsgemäß wenig hilfreich sein, wenn ich den Blick ständig in die Ferne richte. Die Strecke wird mir unfassbar weit erscheinen und, was noch viel wichtiger ist, ich werde das Laufen selbst nicht genießen können – nur das Ziel vor Augen geht dir erfahrungsgemäß schnell die Puste aus und damit auch die Motivation.
Ich persönlich kann mich jeden Tag dazu motivieren, früh aufzustehen und an meinem Manuskript zu schreiben oder Beiträge wie diesen hier vorzubereiten. Ich feiere jedes verkaufte Buch und jedes Päckchen, dass ich für einen Leser packen darf, als Erfolg.


Und am Ende geht es doch darum, oder nicht? Jeden Moment zu genießen, und an der von uns selbst entfachten Begeisterung für das zu wachsen, was wir lieben.